Burn-out-Syndrom bei Lehrern

In den vergangenen Jahren fiel in verschiedenen Untersuchungen eine deutliche höhere Dienstunfähigkeitsquote der Beamtinnen und Beamten im Schuldienst gegenüber z.B. den Hochschullehrerinnen und Hochschullehrern bzw. den Beamten in der übrigen Verwaltung auf, die Rückschlüsse bezüglich der Lehrergesundheit in Deutschland ermöglicht:


Zweiter Versorgungsbericht der Bundesregierung 2001

Der Zweite Versorgungsbericht der Bundesregierung von 2001 schlüsselt die Gründe des Ruhestandseintritt für Beamte im Schuldienst für das Jahr 1999 wie folgt auf:

Dabei lag die Quote des Ruhestandeinstritts wegen Dienstunfähigkeit bei Frauen mit 70,2% deutlich höher als bei Männern (55,0%). Im Gegensatz dazu lag die Quote des Ruhestandeinstritts wegen Dienstunfähigkeit bei den Hochschullehrerinnen und -lehrern lediglich bei 16,3% (Frauen) bzw. 7,9% (Männer) (vgl. Dt. Bundestag 2001).


Versorgungsbericht Bayern 2007

Der Versogungsbericht Bayern 2007 berichtet über einen zwischenzeitlichen Anstieg des Pensionseintrittsalters verbunden mit einer Verbesserung der Dienstfähigkeit. Trotzdem lag auch in diesem Bericht die Quote für den Pensionseintritt durch Erreichen der Altersgrenze für Beamte im Schuldienst bei lediglich 55,9% gegenüber 70,9% bei den Beamten in der übrigen Verwaltung.

Die Quote der Dienstunfähigkeit lag für Beamte im Schuldienst mit 30,1% signifikant höher als die entsprechend Quote für Beamte in der übrigen Verwaltung (16,0%) (vgl. STMF 2007). Ob sich durch den letztgenannten Bericht insgesamt eine Verbesserung der Lehrer­gesundheit in Deutschland belegen lässt, kann leider nicht beurteilt werden.


Vierter Versorgungsbericht der Bundesregierung 2009

Interessanterweise werden im Vierten Versorgungsbericht der Bundesregierung von 2009 die entsprechenden Daten nicht mehr nach Berufsgruppen aufgeschlüsselt, so dass im Versorgungsbericht weder die Begriffe “Lehrer” noch “Schuldienst” aufgeführt werden (vgl. Dt. Bundestag 2009).

Bedeutenswert ist in diesem Bericht, dass der Anteil der psychischen und psychosomatischen Erkrankungen an der Dienstunfähigkeit der Beamten im Jahr 2007 mit 59% (Frauen) bzw. 52% (Männer) deutlich über den körperlichen bzw. somatischen Erkrankungen lag. Im Einzelnen fanden sich als Gründe für die Dienstunfähigkeit:

(vgl. Dt. Bundestag 2009)

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